31. Januar 2013

Bräuteschule 1958

Bild geliehen von www.rp-online.de
Wer hat nicht schon davon geträumt in einer anderen Zeit zu leben, zu sehen, wie es ist, wenn man in einer "anderen" Welt leben würde. Genau das haben zehn Mädls gemacht und die ARD hat sie dabei begleitet. Das Projekt Bräuteschule 1958 versetzt zehn Mädchen und vier Lehrerinnen, einen Hausmeister und auch eine ganze Gruppe an Burschen in die 1950er Jahre.  Für sechs Wochen leben die Mädchen in einem Internat, ganz getreu, wie in 1958. Es gibt keine modernen Geräte, von Deodorant oder Zahnpasta mal abgesehen.

In sechs Wochen sollen sie zu den perfekten Hausfrauen ausgebildet werden. Der (zukünftige) Ehemann steht im Fokus, die Frau muss sich total zurücknehmen. Bei der Abschlussprüfung muss gekocht, richtig gerechnet (natürlich alles im Kopf, denn Taschenrechner gab es damals noch nicht!) und auch das 1x1 der Hausfrau (erfreue deinen Ehemann mit Freude und Eleganz) perfekt beherrscht werden.

Zigaretten oder Alkohol sind strengstens tabu, aber nichts ist so verführender als ein Verbot. Deshalb wird heimlich geraucht was das Zeug hält, in der Milchbar wird geflirtet und die jungen Herren in der Tanzschule versorgen die Mädchen mit Zigaretten und Schokolade. Dass die zwei jungen Hausburschen, die dem Hausmeister kräftig unter die Arme greifen, den jungen Fräuleins den Kopf verdrehen, ist nicht verwunderlich.

Ich habe mir die DVD gekauft, nachdem ich vor vielen Jahren ein paar Episoden im TV gesehen hatte. Die Bräuteschule kann ich nur empfehlen! Es ist eine richtig gelungene "Doku", die zeigt, dass egal welches Jahrzehnt, Freundschaften gibt es immer und sie überwinden alles. Weiters lernt man, dass die verkitschten 50er Jahre geprägt waren von Entbehrung und Unterwerfung (zumindest was die Frau betrifft). Man lernt die Zeit in der man heute lebt viel mehr zu schätzen. Ich bin unglaublich dankbar, mich selbst verwirklichen zu können, Karrieremöglichkeiten zu haben und unabhängig zu sein.
Die Gemeinschaft der Mädls ist wirklich unglaublich und es ist schön zu sehen, was sie gemeinsam durchmachen.

Obwohl es Höhepunkte und Tiefs in den 6 Wochen gibt, ist die Sendung nie langweilig und man freut sich auf jede neue Episode. Da entwickelt sich die Sportstudentin, die noch nie in ihrem Leben ein Kleid angehabt hat zur Miss Bräuteschule, Träume von Petticoats platzen als man die mausgrauen Uniformen überstreifen muss und das Herz klopft, wenn sich eine der Mädls unsterblich in den Hausmeisterburschen verliebt.

Mein Resumé: absolut sehenswert! :)

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